Da sich der soziale Status der Frauen verbessert, verschwindet das Stigma, das einst einigen weiblichen Berufsformen zugeschrieben wurde. Folgendes ist zu beachten:
•El/la juez „Richter“ – die bevorzugte Form in Spanien, Mexiko und Peru: El País besteht auf la juez. Anderswo in Lateinamerika ist la jueza für eine Richterin keine Seltenheit. Die Akademie akzeptiert la jueza und ist überall in der Sprache weit verbreitet.
•El médico „Arzt“: la médica ist in weiten Teilen Lateinamerikas normal, vgl. una médica blanca sudafricana (Granma, Cu.) „eine weiße südafrikanische Ärztin“, aber Emilia Saura, la médico sin hospital (AM, Mex.) „ES, die Ärztin ohne Krankenhaus“. El País und die Akademie befürworten la médica und es gewinnt an Boden, obwohl einige Leute es immer noch als etwas respektlos betrachten. La Doctora ist eine höfliche Alternative für eine Ärztin. Die Akademie lehnt la médico ab.
•El/la miembro „Mitglied“ (von Vereinen), auch elsocial/la socia. Der NGLE 2.9f bestätigt la miembro.
•El/la ministro ‚Minister‘, aber la ministra ist heutzutage üblich. El País und die Akademie empfehlen la Primera Ministra gegenüber la Prime Ministro „Premierminister“, obwohl es logischerweise „die erste weibliche Ministerin“ bedeutet.
•La poeta wird jetzt la poetisa „Dichterin“ vorgezogen.
•La política wird von der NGLE 2.6g für eine Politikerin akzeptiert; es bedeutet auch „Politik“. La informática ist eine IT-Expertin; es bedeutet auch “Computer”.
•La sacerdotisa ist ein mögliches weibliches von el sacerdote ‚Priester‘, das hauptsächlich für alte Religionen verwendet wird. Die NGLE stellt die zunehmende Verwendung von la sacerdote für weibliche (d. h. nicht-römisch-katholische) Priester fest.
•La sargenta wird verwendet, um eine schlecht gelaunte, wilde Frau zu bedeuten, also ist la sargento eine Sergeantin.
Andere Substantive, die auf -o enden, können regelmäßig sein: el arquitecto/la arquitecta ‘Architekt’, el biólogo/la bióloga ‘Biologe’, el catedrático/la catedrática ‘Professor’ (europäische Bedeutung), el filósofo/la filósofa ‘Philosoph’ el letrado/la letrada ‘Berater’/’gesetzlicher Vertreter’, el sociólogo/la socióloga ‘Soziologe’ usw. Dennoch können in Spanien Formen wie la arquitecto, la filósofo, la letrado bevorzugt werden. La magistrada „Richter“ (im Rang höher als ein britischer Richter) ist heute üblich.
(1) Auch in der gebildeten Sprache werden oft weibliche Formen verwendet, wenn die Frau nicht zuhört: ¿qué tal te llevas con la nueva jefa? „Wie geht es dir mit deiner neuen Chefin?“, aber ich han dicho que usted es la jefe del departamento „sie sagen mir, dass du der Abteilungsleiter bist“.